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Energieausweis – Bedarfsausweis für Wohngebäude

Der Energieausweis ist seit 01.01.2013 für alle Wohn- und Nichtwohngebäude Pflicht !

Bevor Immobilien zum Verkauf oder zur Vermietung auf Onlineportalen sichtbar eingestellt werden, muss der Energieausweis vorliegen und auch Online einsehbar sein. Verstöße gegen die aktuelle Fassung der EnEV 2016, sind Ordnungswidrigkeiten und können mit hohen Geldstrafen geahndet werden.

Energiebedarfsausweis (Bedarfsausweis)

Im Bedarfsausweis finden alle relevanten Daten des Gebäudes Berücksichtigung. Die gesamte Gebäudehülle wird nach der Wärmedämmfähigkeit berechnet und die Anlagentechnik detailliert berücksichtigt. Hieraus ergibt sich der Jahresenergiebedarf sowie der Primärenergiebedarf. Die Ansätze für sinnvolle Modernisierungsmaßnahmen werden aus den Ergebnissen sofort sichtbar. Der Bedarfsausweis ist wesentlich aussagekräftiger als der Verbrauchsausweis und wird daher auch von der Dena (Deutsche Energie-Agentur) empfohlen.

Achtung bei Online Energieausweise!!!

Wir warnen vor Energieausweise die im Internet bestellt werden können.
Sie scheinen oft sehr günstig zu sein, haben aber versteckte Kostenfallen. Es wird auch keinen Vorort Termin geben, denn kein qualifizierter Energieberater kann zu diesen Preisen arbeiten.
Sie werden aufgefordert die Gebäudedaten Ihres Hauses auf der Plattform einzugeben.
Dabei werden oftmals falsche Daten vom Kunden eingegeben und fehlerhafte Energieausweise erstellt.

Solche Energieausweise sind laut EnEV 2014/2016 nicht zulässig.

Bei Fragen rund um den Energieausweis oder zu der neuen amtlichen Fassung der EnEV, Energieeinsparverordnung2014/2016 helfen wir Ihnen gerne weiter.

Der Energieausweis soll auf dem Immobilienmarkt zu einem wirksamen Instrument für mehr Transparenz in Bezug auf den Energiebedarf eines Gebäudes werden.

Der Energieausweis enthält im Wesentlichen folgende Aussagen:

  • Energiekennwerte des Gebäudes
  • Vergleichswerte zu anderen Gebäuden
  • Sanierungsempfehlungen

Energieausweis für Käufer / Mieter:

Mieter, Käufer und Pächter von Gebäuden oder Wohnungen haben mit In-Kraft-Treten der Energieeinsparverordnung EnEV, dass Recht einen Energieausweis einzusehen.

Der Energieausweis dient ausschließlich der Information des künftigen Nutzers. Rechtsansprüche lassen sich daraus nicht ableiten.

Vorteile:

  • Schnelle Entscheidungshilfe vor der Kauf- oder Mietentscheidung
  • Senkung von Nebenkosten
  • Steigerung der Behaglichkeit in den Räumen (Raumklima, Wohnkomfort)
  • Verbraucherschutz durch Offenlegung der energetischen Qualität

Energieausweis für Eigentümer / Vermieter

Gebäudeeigentümer sind verpflichtet Miet- und Kaufinteressenten bei der Neuvermietung bzw. beim Verkauf von Gebäuden einen Energieausweis vorzulegen.

Der Energieausweis ermöglicht es Gebäudeeigentümern die energetische Qualität Ihrer Gebäude am Markt darzustellen. Investitionen in die Gebäudehülle oder die Heizungsanlage werden dadurch erstmals für den Mieter vor Abschluss des Mietvertrages sichtbar und erhöhen dadurch die Attraktivität des Gebäudes. 

Vorteile:

  • Werbung mit Energieeffizienz (Profilierung am Markt gegenüber Mitbewerbern).
  • Bessere Gebäudekenntnis und wirtschaftliche Modernisierungshinweise im Rahmen von Instandhaltungsmaßnahmen.
  • Möglichkeit zur Erzielung höherer Kauf- bzw. Mietpreise durch Qualitätsverbesserungen.
  • Werterhaltung bzw. Wertsteigerung Ihrer Immobilie.

Bei der energetischen Schwachstellenanalyse wird der IST – Zustand Ihres Hauses vor Ort von einem Energieberater oder Sachverständigen aufgenommen. Anhand dieser Schwachstellenanalyse ist es möglich ein effizientes Sanierungskonzept zu erstellen .

Folgende Schritte umfassen Die Schwachstellenanalyse eines Gebäudes/ Ablauf

  • 1. Vorbesprechung mit dem Kunden Terminabsprache mit Bewohnern (Eigentümer) zur Gebäudebegehung , Ortstermin vereinbaren
  • 2. Anfahrt mit detaillierter Aufnahme der Gebäudehülle IST - Zustand Baujahr, Ausrichtung Standort, Mauerwerk , Aufbau Wand, Decke, Dach ect., Fotodokumentation des Gebäudes. (Bauherr sollte bei diesem Termin, wenn noch vorhanden, Baupläne und Baubeschreibungen des Objektes zur Verfügung stellen)
  • 3. Auswertung der Aufnahmen Energetische Bewertung des Bestandsgebäudes Datenerfassung für spätere Berechnungen Erstellung eines Modernisierungskonzeptes und Varianten zur Verbesserung der Gebäudehülle oder der Anlagentechnik (Heizung )
  • 4. Berechnung der energetischen Bewertungsparameter unter Zuhilfenahme zugelassener Software am PC. Prüfung auf Wirtschaftlichkeit und Amortisation der einzelnen Maßnahmen Erläuterung des Projektes beim Kunden, es wird besprochen welche Maßnahmen zu einer Verbesserung der Gebäudehülle beitragen und welche Möglichkeiten zu Ihnen und Ihrem Gebäude passen. Individuelle Konzepte sind natürlich möglich. Dennoch gilt es die Energieeinsparungsverordnung zu berücksichtigen und deren Vorschriften einzuhalten. Bei Durchführung des Konzeptes, können vor Beginn auch Fördermittel oder Zuschüsse beantragt werden.
  • 5. Erstellung eines Energieausweises nach Fertigstellung der Energetischen Maßnahmen für den Kunden.

Zur Verbesserung der Gebäudehülle können z.B. folgende Varianten berechnet werden:

  • Dachaufbau IST Zustand + Neu optimale Dämmung und Abdichtung Dachaufbau
  • Außenwand IST Zustand + Neu WDVS der Außenwand
  • Kellerdecke IST Zustand + Neu Anbringung einer Kellerdeckendämmung
  • Fenster IST Zustand + Neu Fenster 3- fach Wärmeschutzverglasung
  • Heizungsanlage IST Zustand + Optimierung der bestehenden Anlage oder Austausch
Die aufgeführten Varianten können auch miteinander kombiniert werden, bis zum absoluten Optimum der Gebäudehülle. Nicht nur Neu bauen lohnt sich , Bestandsgebäude oder Altbauten können selbstverständlich auch zum Energieeffizienzhaus umgebaut und saniert werden. Das Sanierungskonzept wir so gestaltet das es zu Ihnen und Ihrem Haus passt!

Mit dem Hydraulischen Abgleich die Umwelt schonen

Bei jedem Neubau bzw. dem Austausch einer Heizungsanlage ist ein hydraulischer Abgleich des Rohrnetzes mit den
wärmeübertagenden Heizflächen (Heizkörper. Radiatoren oder Flächenheizung) gem. EnEV vorgeschrieben.
Durch den hydraulischen Abgleich wird sichergestellt, dass jede Heizfläche entsprechend der notwendigen Wärmeübertragung mit der tatsächlich benötigten Wassermenge durchströmt wird.
Nicht hydraulisch optimierte Heizungsanlagen werden nicht richtig warm, verschwenden Energie und verursachen Geräusche und unnötige Kosten. Ein hydraulischer Abgleich spart bis zu 20 % Heizkosteneinsparungen.
Die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs wird vom Staat über die KFW (… ) mit … gefördert und ist zugleich Voraussetzung, um Fördermittel für weiterführende Maßnahmen beantragen zu können.
Fragen Sie Ihren zuständigen Schornsteinfegermeister.

Wir sind ihr Partner für energieeffiziente Neubauten und Sanierungen. Von der Planung bis hin zur Baubegleitung und
Qualitätssicherung von Bauleistungen, betreuen wir ihr komplettes Projekt. Wir arbeiten mit qualifizierten
Handwerkern zusammen.

Mehrere Möglichkeiten stehen zur Verfügung

Bei der Baubegleitung geht es darum Baumängel und Bauschäden im Vorfeld zu vermeiden. Eine externe Begleitung Ihres
Bauvorhabens sichert Ihnen Qualitätssicherung von Bauleistungen und sichere Abnahmen von Bauleistungen.

1.

Sie beauftragen einen externen Sachverständigen der mit Ihnen von Anfang an das Sanierungskonzept plant und auch
ausführt bis zum Ende. Sie haben dabei einen Ansprechparten und müssen sich um keine Angebote oder Terminabsprachen
mit Handwerkern kümmern.
Bei einer kompletten Gebäudesanierung sind meistens mehrere Firmen gleichzeitig auf der Baustelle und müssen
koordiniert werden.
Falls es von Ihnen gewünscht ist, kann der Sachverständige als Bauleiter diese Aufgaben übernehmen.

  • Planung, Konzept, Kalkulation
  • Prüfung Angebote, Abnahmen, Rechnungen
  • Fördermittel beantragen
  • Bauleitung vor Ort, Koordination der einzelnen Firmen
  • Überwachung und Qualitätssicherung von Bauleistungen ( z.B. Fenstereinbau )
  • Ihr Ansprechpartner für Probleme oder unvorhergesehen in der Bauphase
  • Fassaden, Farb – und Innenraum Gestaltung, Innenarchitektur

2.

Sie beauftragen eine Fertighaus Firma, die für Sie Schlüsselfertig ein Haus errichtet.
Dazu können Sie einen externen Sachverständigen beauftragen, der die Baufirma Überwacht und zur Qualitätssicherung
der Bauleistungen beiträgt, sowie auf Probleme hinweist oder Ihnen bei der Abnahme von Bauleistungen oder Fragen zur
Seite steht.

  • Beratung – Baubegleitung - Qualitätssicherung
  • Blower Door Messung ( Luftdichheit Prüfung vor Fertigstellung /Leckagensuche )
  • Thermografie Kamera (Wärmebrücken/ Leckagensuche )
  • Abnahme von Bauleistungen
Wir können die Baubegleitung sehr individuell gestalten und auf Ihre Wünsche anpassen. Inhalte und Aufgaben, sowie das Honorar( Abrechnung nach HOAI ) werden selbstverständlich vertraglich festgehalten!

In vielen Gebäuden befinden sich Lüftungsanlagen, die teilweise erheblich verschmutzt und dadurch ein hygienisches bzw. brandgefährliches Risiko.

In Lüftungsanlagen werden teilweise große Luftmengen bewegt. Die transportierte Luft führt immer einen Teil Schwebstoffe (Staub, Aerosole) mit sich , was mit der Zeit unweigerlich zu einer Verschmutzung der Lüftungsanlage führt.

Wann wurde Ihre Lüftungseinrichtung zuletzt überprüft?

Wir stehen Ihnen auch gerne für einfache Beratungsfragen oder Besichtigungen jeglicher Art von Ortsterminen zur Seite.

  • Kauf und Verkauf von Immobilien und Grundstücken
  • Abnahmen von Bauleistungen
  • Sanierung
  • Modernisierung
  • Wohngebäude Neubau / Altbau
  • Fragen zu Förderungen und Zuschüssen
  • Investitionen
  • Bei energetischen Fragen
  • Schäden und Mängel
  • Fragen zu Abdichtungen und Anschlüssen

Energieeffizient Bauen oder sanieren wird belohnt!
Sowohl die KfW Bank ( Kreditanstalt für Wiederaufbau) , als auch die BAFA ( Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhr) fördern energetische Projekte und Anschaffungen.
Die bundeseigene Förderbank KfW finanziert den Bau und Kauf von energieeffizienten Gebäuden sowie deren energetische Sanierung mit umfangreichen Fördermitteln, auch Zuschüsse können beantragt werden.
Anträge von Fördermitteln oder Zuschüssen, können nur von Energieeffizienz-Experten der DENA gestellt werden.

Programme der KfW Bank

  • Kredit und Zuschussprogramme für Einzelmaßnahmen Wohngebäude z.B. Austausch Fenster, Erneuerung Heizungsanlage…
  • Kredit und Zuschussprogramme für KfW Effizienzhäuser bei Sanierung (Effizienzhaus 55,70,85,100)
  • Kredit und Zuschussprogramme für KfW Effizienzhäuser 55 Neubau
  • Neubau Effizienzhausberechnung 55
    + Detailierte Wärmebrückenberechnung
    + Lüftungskonzept
    + Sommerlicher Wärmeschutz
    + Wärmeschutznachweis
     

Achtung! Für die Förderung von Effizienzhäusern muss immer ein Lüftungskonzept mit eingebracht werden.

Das Ziel eines jeden Bauvorhabens sollte es sein, eine optimale Wohnbehaglichkeit zu erreichen und die dafür eingesetzte Energie zu minimieren.

Dazu ist es notwendig, eine relativ luftdichte Außenhülle an jedem Gebäude zu schaffen.
Es gibt nach der EnEV ( Energieeinsparverordnung ) verbindliche Grenzwerte für die Luftwechselrate n50 , somit hat ein neues Gebäude den Anspruch auf eine gewisse Luftdichtigkeit, welche durch die Differenzdruckmessung nachgewiesen werden kann.

Jedes Gebäude muss nach heutigem Standard eine geplante, lückenlose, dichtende Ebene zwischen Innen- und Außenbereich aufweisen.

Dies wird mit zunehmenden Dämmstoffstärken immer wichtiger, da der Wärmedurchgang über Transmission durch gut gedämmte Bauteile zwar sehr gering ist, aber seine Effizienz verliert, wenn ein großer Teil der zugeführten Energie durch Konvektion über Leckagen verlorengeht.

Die Leckage Ortung im Rohbauzustand mit Hilfe eines im Gebäude erzeugten Unterdrucks, lässt Leckagen erkennen.
Diese können ohne großen Aufwand vor dem Einbau der Endinstallationen behoben werden. Es lässt sich somit nachhaltig Energie einsparen und die Gefahr von Bauschäden und Herabsetzung der Dämmwirkung durch Kondensation in den Dämmstoffen während der Winterperiode reduzieren.

Durch einen Ventilator wird Luft in das zu untersuchende Gebäude gedrückt oder herausgesogen.
Zur Anpassung des geförderten Luftstroms an die Gebäudedichtigkeit dienen verschieden große Messblenden für den geförderten Volumenstrom.

Durch Kalibrierung wird die Größe des Volumenstroms angezeigt.
Der drehzahlgeregelte Ventilator wird so eingestellt, dass zum Umgebungsdruck eine Druckdifferenz von 50 Pa (Pascal)entsteht.
Druckdifferenzen entstehen auch natürlich, wenn z. B. Wind weht und dabei auf eine Fläche wie eine Hausmauer trifft.

Die entstehende Druckdifferenz bei Windlast hängt von der Fläche und Windgeschwindigkeit ab, welcher Windstärke die aufgebaute Druckdifferenz von 50 Pa entspricht, hängt also von der Größe des Messobjekts ab.
Der Ventilator wird mittels eines verstellbaren Metallrahmens, der von einer luftundurchlässigen Plane umgeben ist, in eine Tür- oder Fensteröffnung eingesetzt.

Dabei drückt sich der Rahmen über Gummidichtungen im Tür- oder Fensterrahmen fest. Durch die Messung in einer Tür kam der Name Blower-Door-Test (deutsch: Gebläse-Tür-Messung) zustande. Die Tür oder das Fenster, in der die Messeinrichtung eingesetzt wird, kann dann natürlich nicht mit gemessen werden.

Da es oft sehr wichtig ist, auch die meist großen Haustüren mit zu messen, kann für den Einbau des Blower Door- Gerätes auch z. B. eine Balkontür verwendet werden.

Durch die Meßblenden erzeugt das Gebläse im Ventilator selbst einen Überdruck. Messinstrumente bestimmen die zwei Druckdifferenzen:

  • 1. Druckdifferenz zwischen Außen- und Innenraum,
  • 2. Druck im Ventilator – und damit die Größe des Luftstroms, die der Ventilator transportiert.

Die Drehzahl des Ventilators wird so geregelt, dass sich ein bestimmter Druck zwischen Außen- und Innenraum aufbaut.
Dabei muss er bei der Unterdruckmessung soviel Luft nach außen befördern, wie durch die vorhandenen Leckstellen in das Gebäude eindringt.
Der gemessene Luftstrom wird durch das Volumen des Gebäudes geteilt. Diesen Wert, die Luftwechselrate n50, kann man nun mit anderen Gebäuden und Normen vergleichen.
Das Blower Door Verfahren bietet die Möglichkeit:

  • 1. Lage und Stärke der Undichtigkeiten zu bestimmen (qualitativ)
  • 2. Luftstrom (V50 in m³/h) durch die Summe aller Leckagen bei einem Prüfdruck von 50 Pa (quantitativ) zu ermitteln
  • 3. Daraus mit dem Raumvolumen die stündliche Luftwechselrate (V50 / V Raum = n50) bei 50 Pa zu berechnen

Die Thermografie ist eine Methode, mit der die Temperatur eines Objekts (z. B. der Fassade eines Gebäudes) an vielen verschiedenen Stellen gleichzeitig gemessen und dann bildlich dargestellt werden kann.
Hierfür wird eine sogenannte Thermografie Kamera (Wärmebildkamera) verwendet, mit der das Objekt quasi fotografiert wird – aber nicht mit sichtbarem Licht, sondern mit langwelligem Infrarotlicht.
Das erzeugte Wärmebild kann an einem Bildschirm der Kamera selbst oder an einem anderen Bildschirm (z. B. eines Computers) angezeigt werden, oder es kann ein Ausdruck auf Papier erzeugt werden.
Im Idealfall hängt der Farbeindruck, der an einer Stelle des Objekts entsteht, lediglich von dessen Temperatur ab – wobei jedoch diverse Fehlerquellen auftreten können.
Eine übliche Anwendung der Thermografie ist die Beurteilung der Qualität einer Gebäudehülle von außen.
Es kann ebenfalls sinnvoll sein, eine Thermografie in Innenräumen vorzunehmen, beispielsweise um kalte Stellen zu lokalisieren, wo viel Wärme verloren geht und die Gefahr von Feuchte- und Schimmelschäden hoch ist.

Korrekte thermografische Messungen setzen die Beachtung eine Reihe von Regeln voraus. Dies sollte auf einem fundierten physikalischen Verständnis der entscheidenden Zusammenhänge basieren, weil sonst beispielsweise kaum eingeschätzt werden kann, wie schwerwiegend diverse potenziell störende Einflüsse sind.
Insbesondere auch für die korrekte Interpretation von Messergebnissen ist ein solides physikalisches Verständnis zusammen mit dem Wissen über typische bauphysikalische Verhältnisse und bauliche Probleme für zuverlässige Resultate unabdingbar.
Im Folgenden werden die Grundzüge des Funktionsprinzips und möglicher Fehlerquellen erläutert, und zwar nicht auf ein bestimmtes Anwendungsfeld bezogen. Die konkrete Anwendung bei Gebäuden wird erst danach diskutiert.
Naturgemäß sind quantitative Auswertungen, bei denen beispielsweise konkrete Temperaturwerte oder gar daraus abgeleitete Wärmeströme von Interesse sind, schwieriger als rein qualitative Betrachtungen und setzen deswegen entsprechend tiefere Kenntnisse der Materie voraus.

Eine übliche Anwendung der Thermografie ist die Beurteilung der Qualität einer Gebäudehülle von außen.
Hierfür werden Wärmebilder aufgenommen, wenn die Außentemperatur niedrig ist und das Haus normal beheizt wird. Je schlechter die thermische Qualität der Gebäudehülle ist, desto höhere Temperaturen treten auf der Außenseite der Gebäudehülle auf, während im Idealfall ohne nennenswerte Wärmeverluste die Oberflächentemperaturen einer Fassade meist nahe der Lufttemperatur liegen (bei klarem Himmel evtl. sogar darunter).
Defekte oder schlecht konstruierte Stellen einer Gebäudehülle, an denen besonders viel Wärme entweicht, können auf Wärmebildern gut identifiziert werden . Hierzu gehören diverse Arten von Wärmebrücken, die sowohl konstruktiv bedingt als auch Folge von Defekten (beispielsweise Undichtigkeiten durch fehlerhaften Einbau von Fenstern) sein können. Bei Gebäuden mit äußerer Wärmedämmung beispielsweise in Form eines Wärmedämmverbundsystems können Folgen einer nicht optimalen Ausführung (etwa defekte Dämmplatten, Fugen oder Wärmebrücken durch Dübel) erkannt werden.
Bei ungedämmten Gebäuden werden oft schwerwiegendere Mängel aufgedeckt, beispielsweise mangelhaft wärmegedämmte Leitungen des Zentralheizungssystems in Außenwänden oder besonders warme Stellen bei Heizkörpernischen. Auch Effekte von aus dem Gebäude entweichender Warmluft können entdeckt werden in Form von erwärmten Stellen oberhalb der undichten Stelle. Unter Umständen sind solche Effekte nicht nur energetisch bedeutsam, sondern können auch im Zusammenhang mit Ursachen oder Folgen von Bauschäden stehen.

Fassade gedämmt   /   Fassade ungedämmt

Auch die Entdeckung von Bauschäden kann das Ziel der Thermografie sein.
Es kann ebenfalls sinnvoll sein, eine Thermografie in Innenräumen vorzunehmen. Beispielsweise kann man kalte Stellen lokalisieren, wo viel Wärme verloren geht und die Gefahr von Feuchte- und Schimmelschäden hoch ist.
Man kann auch versuchen einzuschätzen, welche Ursachen von Wärmeverlusten besonders schwerwiegend sind, um diese gezielt angehen zu können. Im Falle der Durchnässung von Wänden beispielsweise als Folge defekter Wasserleitungen findet man unter Umständen entsprechend kühlere Bereiche.
Auch besonders warme Stellen können von Interesse sein. Beispielsweise kann man den Verlauf schlecht gedämmter Leitungen des Zentralheizungssystems und der Warmwasserversorgung nachvollziehen. Bei offen liegenden gedämmten Leitungen beispielsweise im Keller können mangelhaft ausgeführte Stellen (z. B. bei Verzweigungen) gefunden werden. Auch bei bereits bekannten Mängeln kann man versuchen, deren Bedeutung einzuschätzen.
In anderen Fällen werden übersehene Stromverbraucher anhand ihrer Wärmeentwicklung entdeckt. Auch fehlerhafte Kabelverbindungen mit erhöhtem Übergangswiderstand, die auf Dauer eine Brandgefahr verursachen, äußern sich durch lokal überhöhte Temperaturen.

Grün: Gefährdete Stellen für Schimmelbefall

Durch die obigen Erläuterungen wird klar, dass aussagekräftige thermografische Untersuchungen einen nennenswerten Aufwand voraussetzen:

Zunächst einmal wird hierfür eine ziemlich teure Ausrüstung benötigt.
Der Zeitaufwand für die eigentliche Messung kann je nach Komplexität der Aufgabe wenige Stunden oder auch deutlich mehr betragen.

Eine fachgerechte Auswertung der Resultate und das Schreiben eines qualitativ hochwertigen Berichts kostet weitere Zeit, meist mehrere Stunden.

diese Arbeiten müssen von einer Fachperson durchgeführt werden, die sich in die korrekte Bedienung der Thermografie Kamera und der Auswertungssoftware sowie natürlich in die Grundlagen der Thermografie gründlich gearbeitet hat. Leider ist es für den Auftraggeber oft schwierig, die Sachkunde des Auftragnehmers zu überprüfen, vor allem im Vorfeld.

Auch wenn die Kosten hoch sind - der Nutzen der Thermografie kann um ein Vielfaches höher liegen.
Angesichts des Aufwands und der Anforderungen ist es nicht überraschend, dass die Kosten für die Thermografie beispielsweise eines Gebäudes von außen leicht einige hundert Euro betragen können.
Schließlich ist der Aufwand nicht mit der Aufnahme einiger konventioneller Fotografien wie z. B. bei der Objektaufnahme durch einen Immobilienmakler zu vergleichen.
Andererseits können die Resultate der Thermografie auch sehr nützlich sein. Insbesondere können sie bei der Planung einer energetischen Sanierung sehr helfen, die jeweiligen Problemfelder gezielt, also effektiv und effizient anzugehen. Deswegen ist es ohne weiteres möglich, dass die durch Thermografie gewonnenen Informationen ein Vielfaches der dafür entstandenen Kosten einsparen helfen.
Bei der Thermografie nach Durchführung baulicher Maßnahmen ist außerdem von großer Bedeutung, dass Mängel rechtzeitig für eine Beanstandung aufgedeckt werden. Andernfalls könnten sie vorläufig unentdeckt bleiben und im schlimmsten Fall erst später – nach Ablauf der Beanstandungsfrist – teure Bauschäden zur Folge haben.

Ultimativer Tipp gegen Schimmel im Haus:
1. Mit einer Karotte rauslocken
2. Reiterhof informieren und abholen lassen

Verschiedene Schimmelarten sind gesundheitsschädlich, deshalb sollte bei Schimmelbefall nicht nur analysiert werden um welchen Schimmel es sich handelt, sondern die Hauptursache der Schimmelbildung behoben werden.
Eine gründliche Beseitigung und Sanierung ist zu empfehlen, da sonst jederzeit ein erneuter Befall möglich ist.
Wir beraten Sie gerne!
Ein Gutachten klärt meistens die Schuldfrage, wer letztendlich die Verantwortung für den Befall übernehmen sollte. Oft gibt es Streitigkeiten zwischen Mieter und Vermieter oder Bauherr und Baufirmen , in einem Gutachten
kann die Ursache und die Verschuldung somit geklärt werden.

Besser diesen Schimmel im Stall, als diesen im Keller

Wann entsteht Schimmel?

Voraussetzung für das Wachstum von Schimmelpilzen ist das Vorhandensein von Feuchtigkeit. Ursachen dafür sind:

  • 1. Zu hohe Raumluftfeuchte in der Wohnung
  • 2. Möblierung und Wandverkleidungen an Außenbauteilen
  • 3. Baurestfeuchte
  • 4. Eindringende Feuchtigkeit von außen
  • 5. Wärmebrücken

Die Beseitigung der Feuchtigkeitsursachen ist die einzige Möglichkeit, die Entstehung von Schimmelpilzen dauerhaft zu verhindern.

1) Zu hohe Raumluftfeuchte in derWohnung:

Der Großteil der Schimmelpilze wächst schon ab einer konstanten Feuchtigkeit von 65-85%rF. Daher dürfen auf keinen Fall die Wasserdampfmengen, die durch Bewohner im Raum abgegeben werden, vernachlässigt werden. Zum Beispiel gibt eine Familie mit 4 Personen täglich bis zu 10 Liter Wasser als Wasserdampf in die Umgebung ab. Pro Woche entspricht das einer gefüllten Badewanne.

Durchschnittliche Feuchtigkeitsabgabe durch Bewohner:

pro Person und Nacht 1,0 - 1,5 Liter
Duschen, Baden 0,5 - 1,0 Liter
Kochen 0,5 - 1,0 Liter
Wäschetrocknen 1,0 - 1,5 Liter
Topfpflanzen 0,5 - 1,0 Liter

Wie Heizen und Lüften?

- Der Raumlufterneuerung besonderes Augenmerk schenken
- Den Lüftungsvorgang kurz halten (mindestens 3 mal täglich Stoßlüftung 5-10 min. oder Querlüftung 5 min.)
- Die Wärmeabgabe von Heizkörpern nicht durch Möbel oder Vorhänge behindern

Ein Dauerlüften, z.B. durch Kippen des Fensters, sollte während der Heizperiode nicht nur aus Energiespargründen unterbleiben. Kippen führt darüber hinaus zum Auskühlen der angrenzenden Laibungsflächen und des Fenstersturzes.
Stoßlüftung Querlüftung

2) Möblierung und Wandverkleidungen an Außenbauteilen:

Die Belüftung und innenseitige Erwärmung der Wandfläche kann durch Einrichtungsgegenstände erheblich behindert werden. Daher grundsätzlich keine Möbel an die Außenwände stellen. Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, dann:
- Möbel mindestens mit 5 bis 6 cm Abstand zur Wand aufstellen
- Im Sockelbereich Lüftungsöffnungen vorsehen
- Vorhänge mit Abstand zur Wand, zur Decke und zum Boden anbringen
- Raumecken nicht mit Möbeln verstellen
- Großflächige Bilder mit Abstandhaltern versehen

3) Baurestfeuchte:

Die einstige Maßnahme, den Bau über den Winter austrocknen zu lassen, wird nicht mehr praktiziert. Somit muss jeder Neubau zunächst als ein feuchtes Bauwerk betrachtet werden, da in den meisten Baustoffen (z.B. Gips, Mörtel, Beton) erhebliche Mengen an Wasser gespeichert sind. Es ist daher wichtig, die Restfeuchte aus dem Gebäude durch erhöhte Beheizung und Belüftung der Räume zu entfernen. Die vorhandene Restfeuchte in den Bauteilen kann selbst bei normaler Lüftung zu Schimmelbildung führen.

Ein Tipp: Bei Neubezug von Wohnungen sollten diffusionsoffene Farben und keine Tapeten verwendet werden. Intensives Lüften und Heizen ist in diesen Wohnungen besonders wichtig.

4) Eindringende Feuchtigkeit von außen:
(z.B. undichte Dächer, aufsteigende Feuchtigkeit)

Eindringen von Regenwasser:
Feuchtigkeit kann z.B. durch undichte Dächer im Mauerwerk versickern. Die undichten Stellen müssen auf jeden Fall saniert werden.
Aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Untergrund:
Die Feuchtigkeit kann über Kapillartransport in den Mauern vom Erdreich her aufsteigen, falls keine horizontale Feuchtigkeitssperre vorgesehen wurde. Eine nachträgliche Sanierung ist meist nur durch geeignete Trockenlegungsverfahren möglich. Die Art und Weise sollte mit einem Sachverständigen oder Energieberater besprochen werden. Bewusstes, umsichtiges Verhalten kann die Entstehung von Feuchtigkeit minimieren.

Abdichtungen und Anschlüsse bilden im Bauwesen die wichtigste Rolle.
Dabei ist es egal, ob es sich um einen Neubau oder einen Altbau handelt der saniert wird.
Die häufigsten Fehler werden bei Dachabdichtungen und dem Einbau von neuen Fenstern begangen… allerdings kommt es auch in jedem anderen Bereich zu fehlerhaften Einbauten und mangelnder Abdichtung.

Warum ist das Konzept einer luftdichten Gebäudehülle so Wichtig?

Bei undichten Gebäuden entsteht vor allem in den unteren Räumen durch Infiltration von kalter Luft (Zugluft) und damit Unbehaglichkeit. Dies führt zu hohen Lüftungswärmeverlusten und erhöht den daraus resultierenden Heizwärmebedarf maßgeblich.

Gerade jedoch die Exfiltration in den oberen Geschossen ist bauphysikalisch kritisch anzusehen, da dadurch warme und feuchte Luft an und in den kalten stellen der Bauteile auskondensieren kann und zu Bauschäden führen kann.

Die Luftdichte Schicht ist oftmals auch die dampfdichte Schicht ( z.B. Holzbau ), wenn keine Leckagen vorhanden sind, besteht bauphysikalisch meist auch kein Fehler.

Stiftregel: Ausführung nur EINER, lückenlosen, luftdichten Ebene

Es ist darauf zu achten, dass sämtliche Arbeitsschritte Fachgerecht ausgeführt werden und geeignete Materialien mit Prüfsiegel zum Einsatz kommen.


Collmann Bausachverständige